Wie pflege ich meinen Rasen richtig? Das 1x1 der Rasenpflege.

Barfuß durch den Garten laufen, die einzelnen Grashalme zwischen den Zehen spüren – pures Glücksgefühl für viele Gärtner. Wer die folgenden Tipps beachtet, hat so eine Wellness-Oase bald im eigenen Garten.

Barfuß durch den Garten laufen, die einzelnen Grashalme zwischen den Zehen spüren – pures Glücksgefühl für viele Gärtner. Wer die folgenden Tipps beachtet, hat so eine Wellness-Oase bald im eigenen Garten.

Rasenmähen - so geht's

Rasenmähen wie ein Profi – so geht’s

Bevor es an das „Wie“ geht, klären wir erst das „Warum“. Eine ungemähte Wiese sieht oft wild und vernachlässigt aus – wer so einen Look für seinen Garten wünscht, der darf den Rasenmäher natürlich gerne im Schuppen stehen lassen. Das Mähen hat jedoch auch einige Vorteile, die jede Art von Garten besser aussehen lässt.

Je häufiger der Rasen gemäht wird, desto dichter und widerständiger wird er. Außerdem verhindert das Mähen die Bildung von Unkraut, wodurch eine geschlossene Rasendecke entstehen kann. Wenn der Rasen nicht gemäht wird, werden die sorgfältig gewählten, feinen, ausgesäten Gräser durch wilde, gröbere Grasarten verdrängt. Außerdem haben Rasenkrankheiten bei einem regelmäßig gemähten Wiese so gut wie keine Chance sich auszubreiten.

Die erste „goldene“ Regel beim Rasenmähen: Wer vorher abklärt, wann er mähen darf, hat später weniger Stress mit den Nachbarn. Und den will nun doch wirklich keiner! Eine deutschlandweite Verordnung erlaubt das Rasenmähen werktags und samstags zwischen 7 und 20 Uhr, wer ein motorbetriebenes Gerät verwendet, sollte die Mittagsruhe zwischen 13 und 15 Uhr einhalten und in dieser Zeit nicht mähen. An Sonn- und Feiertagen ist das Mähen in allen Wohngebieten grundsätzlich verboten. Jede Gemeinde kann jedoch unterschiedliche Ruhezeiten veranlassen – vorher nachfragen, ist besser als später zu streiten.

Perfekte Grashöhe

Wie kurz soll ich meinen Rasen schneiden? Das ist natürlich Geschmackssache, aber Experten empfehlen eine Länge von 3,5 bis 5 cm für einen gewöhnlichen Gebrauchsrasen. Wichtig dabei ist, dass niemals mehr als die Hälfte der Länge auf einmal geschnitten wird. Je länger die Grashalme sind, desto mehr Wasser benötigen sie. Im Sommer sollte der Rasen etwas länger sein, denn zu kurz geschnittene Flächen schnell austrocknen und braun werden können.

Die Qual der Wahl hat der Gärtner bei den verschiedensten Rasenmähern – von handbetriebenen Spindelmähern über benzin-, elektro- oder akkubetriebene Rasenmäher bis hin zu vollautomatisierten Robotern. Egal welches Gerät gewählt wird, eines müssen sie alle haben und zwar super scharfe Messer! Alles andere ist Geschmackssache und sollte jeder für sich entscheiden.

Der Mähroboter, Freund und Helfer?

Je nach Gartengröße ist die Anschaffung eines Mähroboters eine interessante Alternative, die dem Gärtner mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben schenken würde. Es ist nicht alles Gold, was glänzt – daher haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile für den Kauf eines Mähroboters zusammengefasst.

Mähroboter

Vorteile eines Mähroboters

  1. Zeitersparnis
  2. Niedriger Geräuschpegel von unter 70 Dezibel im Vergleich zu 100 Dezibel
  3. Geringer Energieverbrauch in Höhe von 10,- bis 50,- € im Jahr
  4. Schnittgut muss nicht aufgeräumt oder entsorgt werden
  5. Der Rasenschnitt dient als Dünger
  6. Keine allergische Reaktionen durch direkten Kontakt mit dem Schnittgut
  7. Rasenmähen in der Nacht möglich
  8. Keine Lärmbelästigung der Nachbarn
  9. Umweltschonender, da keine Emissionen erzeugt werden

 

Nachteile eines Mähroboters

  1. Teurere Erstanschaffung
  2. Günstigere Modelle haben nicht alle Vorteile
  3. Kein Ersatz bei starken Geländesteigungen
  4. Akkulaufzeit verringert sich stark bei hügeligem Gelände
  5. Rasenkanten müssen weiterhin manuell getrimmt werden
  6. Höherer Bedienungs- und Wartungsaufwand
  7. Muss erst richtig programmiert werden
  8. Reparaturen können meist nicht selbst durchgeführt werden
  9. Stoppt nicht zuverlässig bei Hindernissen, daher größeres Gefahrenpotential

Muss ich meinen Rasen vertikutieren? Wenn ja, wie?

Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten. Wenn an einer kleinen Metallharke oder einem Grubber noch alte Mährückstände oder Moos hängen bleiben, wenn diese locker durchs Gras gezogen wird, ist es definitiv Zeit, um den Rasen zu vertikutieren. Wer kein dichtes Moosbett im Rasen hat, der muss auch nicht vertikutieren.

Wer beim Vertikutieren keine Fehler machen will, sollte sich die Antworten der folgenden drei Fragen zu Herzen nehmen.

Warum muss ich vertikutieren?

Ein gesunder Rasen gedeiht auf einem gut durchlüfteten Boden. Damit die Rasenwurzeln atmen können und mit Nährstoffen versorgt werden, darf keine dicke Schicht Rasenfilz auf dem Boden liegen. Wärmezufuhr und die Wasserversorgung werden dadurch zusätzlich behindert.

Vertikutieren

Wann sollte ich vertikutieren?

Der Frühling eignet sich am besten für das Vertikutieren – der April wird gerne als perfekter Zeitpunkt genannt, da der Rasen dann besonders regenerationsfähig ist. War der Winter lang und kalt, sollte das Entlüften etwas nach hinten verschoben werden. Ein gefrorener Boden lässt sich nämlich nur sehr schwer anritzen. Im Gegenzug darf auch schon früher vertikutiert werden, wenn es bereits im März sehr warm war.

Bevor es jedoch ans Anritzen geht, sollte der Rasen mit stickstoffhaltigem Dünger bearbeitet werden und mindestens zwei Mal gemäht werden.

Falls die erste Vertikutierrunde nicht ausreichend war und sich noch stets ein Moosbeet auf dem Rasenboden befindet, kann im Herbst eine zweite Runde folgen. Es sollten immer mehrere Monate vergehen, bevor der Rasen ein zweites Mal entlüftet wird. So kann der Rasen vorher genug wachsen und an Kraft gewinnen.

Wie und womit sollte ich vertikutieren?

Der Rasen sollte immer im trockenen Zustand vertikutiert werden. Alle Vertikutierer haben sehr scharfe Messer, die den Boden höchstens zwei bis drei Millimeter tief einritzen sollen. Sind die Messer falsch eingestellt, schlitzen sie den Boden regelrecht auf und verletzen dabei womöglich die Graswurzeln.

Die gesamte Rasenfläche wird einmal der Länge nach und anschließend quer bearbeitet. Der Vertikutierer sollte dabei in einer gleichmäßigen Geschwindigkeit geschoben werden und nicht zu lang an einer Stelle verharren. Einige Vertikutiergeräte verfügen über einen Auffangkorb, wodurch sich das anschließende Aufsammeln des Rasenfilzes erübrigt.

Der Rasen sieht nach dem Vertikutieren oft etwas traurig und zerrupft aus – das soll aber so sein. Nun bekommt er genügend Luft und Nährstoffe und innerhalb von wenigen Wochen, sieht er besser als zuvor aus. Kahle Stellen im Rasen können nachgesät werden. Auch eine weitere Portion Dünger kann jetzt gegeben werden.

Die Wahl des Gerätes bleibt jedem Gärtner natürlich selbst überlassen, es gibt handbetriebene, Elektro- und Benzinvertikutierer. Wie beim Rasenmäher gibt es auch hier eiserne Verfechter der einzelnen Geräte.

Wasser marsch – so bewässere ich meinen Rasen richtig

Im Sommer sollte der Rasen mindestens einmal pro Woche gegossen werden. Wie bei jeder Bewässerung, gilt auch hier die Regel: lieber einmal kräftig, als mehrmals halbherzig. Wer nur wenig gießt, befeuchtet nur die Bodenoberfläche und die tieferliegenden Wurzeln werden nicht erreicht. Als Faustregel kann eine Bewässerung von 15 bis zwanzig Liter pro Quadratmeter angehalten werden. So dringt die Feuchtigkeit 15 bis zwanzig cm tief in den Boden und kann den Rasen eine Woche lang versorgen.

Während einer Hitzewelle darf der Rasen natürlich mehrmals pro Woche bewässert werden. Gerade bei Temperaturen über 30 °C ist alles erlaubt – auch das wässern in der Mittagssonne. Der Rasen profitiert dann von dem Kühleffekt des Wassers. Wer auf seinen Wasserverbrauch achtet, sollte jedoch wissen, dass das Wasser in der Hitze schneller verdunstet und somit mehr gegossen werden muss. Vor dem besagten Brennglas-Effekt muss sich keiner fürchten – dies ist ein Mythos.

Wenn sich die Temperaturen nicht gerade im Ausnahmezustand befinden, empfehlen Experten morgens oder abends den Sprenger anzustellen.

Lesen Sie hier weitere Bewässerungstipps »

Rasensprenger

Mulchen und/oder Düngen

Wenn der Rasen braune oder kahle Stellen aufweist, fehlen ihm wichtige Nährstoffe. Dieser Missstand kann durch eine Düngung wieder ausgeglichen werden.

Im Handel gibt es speziellen Rasendünger, der auf die besonderen Nährstoffansprüche von Graspflanzen abgestimmt ist. Neben Wasser, Sauerstoff und Kohlendioxid, braucht der Rasen nämlich auch Mineralien, wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium.

Dem Rasen fehlt oft nur ein Teil der hier aufgeführten Nährstoffe. Eine Bodenanalyse gibt mehr Aufschluss darüber, welches Dünungsmittel angeschafft werden muss. So eine Analyse kann alle drei bis vier Jahre durchgeführt werden, um ein gutes Verständnis von den vorherrschenden Konditionen zu bekommen.

Rasen düngen

Bei gewöhnlicher Nutzung, sollte der Rasen zwei Mal im Jahr gedüngt werden. Ein stark strapazierter Rasen, auf dem viel gespielt und gelaufen wird, kann auch viermal die extra Portion Pflege gebrauchen. Denn je stärker der Rasen belastet wird, desto häufiger muss er gedüngt werden. Im Frühjahr sollte zwischen Mitte März und Mitte April gedüngt werden, im Herbst zwischen Ende August und Mitte September. Bei einer großen Rasenfläche bietet sich das Verteilen des Düngers mit Hilfe eines Streuwagens an. So wird eine gleichmäßige und effektive Verteilung sichergestellt.

Als Alternative zum käuflich zu erhaltenen Dünger, kann der Rasenschnitt nach dem Mähen einfach liegen gelassen werden. Der Mulch fungiert als organischer Langzeitdünger. Wer einen Mulchmäher oder einen Mähroboter besitzt, kennt das Phänomen all zu gut.

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Liebe Grüße

Sabrina

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