Wie richte ich meinen eigenen Kompost ein?

Kompost ist ein perfekter Dünger für jeden Garten und darf dort eigentlich auch nicht fehlen. Mit wenig Aufwand wird aus Garten- und Küchenabfällen das sogenannte „Gold des Gärtners“. Doch viele fragen sich, was alles auf den Kompost darf und wie kompostiere ich richtig?

Kompost ist ein perfekter Dünger für jeden Garten und darf dort eigentlich auch nicht fehlen

Mit wenig Aufwand wird aus Garten- und Küchenabfällen das sogenannte „Gold des Gärtners“. Doch viele fragen sich, was alles auf den Kompost darf und wie kompostiere ich richtig?

Kompost ist eine Zusammenstellung aus verschiedenen Ausgangsstoffen (lateinisch compositum = „Das Zusammengestellte“). Organisches Material verrottet und wird zu wertvollem Humus, mit dem der Garten gedüngt werden kann.

Komposter im Garten

Wie funktioniert ein Kompost?

In einer Handvoll Humus sind mehr lebende Mikroorganismen, als es Menschen auf der Erde gibt. Ist das nicht verrückt? All diese Mikroorganismen sind der Grund, wieso kompostieren funktioniert. Die Tierchen versuchen im Kompost an die innen liegenden Nährstoffe der Abfälle zu kommen und dadurch wird deren Umgebung aufgewärmt und die sogenannte „Hauptrotte“ beginnt. Die Abfälle beginnen sich zu zersetzen. Nach mehreren Wochen folgt dann die Nachrotte und die Stoffe, welche bei der Hauptrotte entstanden sind, verknüpfen sich mit den Huminsäuren, welche den Humus so besonders machen. Unter den besten Bedingungen dauert dies mindestens fünf Monate und man erhält den sogenannten Fertigkompost. Diesen fertigen Kompost lässt man dann reifen und steigert die bodenverbessernden Eigenschaften.

Humus

Mehrere Möglichkeiten zu kompostieren

Beim Kompostieren gibt es nicht den einen richtigen Weg, sondern mehrere Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist ein offener Komposthaufen. Diese Art des Kompostierens eignet sich eher für sehr große Gärten, in denen auch viel Material anfällt. Dieses Material wird dann einfach aufgeschichtet, dass es an den Seiten schräg abfallen kann. Für herkömmliche Gärten ist ein Holz- oder Schnellkomposter sinnvoller. Holzkomposter sind in der Regel einfache Holzkisten. In regenreichen Regionen macht es Sinn, diese abzudecken. Schnellkomposter hingegen haben eine praktische Entladeklappe für den Hummus und sind in der Regel so dicht, das keine unerwünschten Tiere an den wertvollen Kompost kommen können.

Der richtige Standort für Ihren Kompost

Beim Anlegen eines Komposthaufens ist es vor allem wichtig, dies auf direktem Erdboden zu tun, wo auch überflüssige Nässe gut ablaufen kann. So kann sich am besten das passende Bodenleben, welches für den Vorgang benötigt wird, ansiedeln. Ebenso sollten Sie den Kompost auch jederzeit gut erreichen können, um ihn gleichmäßig befüllen zu können.
Darüber hinaus sollte er nicht zu sehr in der Sonne stehen, da er sonst austrocknen kann. Ein halbschattiger Platz unter zum Beispiel einem Strauch ist perfekt. Sollten Sie so einen Platz nicht haben, pflanzen Sie Holunderbüsche. Diese sollen den Kompostvorgang beschleunigen.

Die Mischung machts

Wichtig ist, den Kompost richtig zu befüllen, um das beste Ergebnis zu haben. Küchenabfälle wie zum Beispiel Fleischreste oder Knochen. Auch ungekochte Eierschalen oder schimmlige Produkte sollten nicht in den Kompost. Man unterscheidet hier zwischen kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Abfällen. Diese sollten in einem ungefähren Verhältnis von 20:1 kompostiert werden. Kohlenstoffhaltige Abfälle sind zum Beispiel Zweige, Laub oder auch Papier und Pappe. Davon darf also reichlich auf dem Kompost landen. Küchenabfälle wie Kaffeesatz und Gemüsereste sowie Grasschnitt sind die stickstoffhaltigen Abfälle und sollten in Maßen beigemischt werden. Wichtig ist, für einen lockeren Kompost zu sorgen, damit er gut durchlüftet ist. Das fördert den Kompostvorgang und verhindert unangenehme Gerüche. Drücken Sie also nicht alles in den Haufen rein, sondern lockern ihn eher mit einer Schaufel oder Ähnlichem ein bisschen auf.

Richtig beginnen

Beim ersten Kompost hilft es, etwas tonhaltige Gartenerde beizumischen. Diese enthält bereits die richtigen Bodenorganismen, um dem Prozess direkt in Gang zu bringen. Die Organismen und Würmer müssen sich erst mal einnisten und heimisch fühlen. Sorgen Sie dafür, damit immer etwas zum knabbern für die Tierchen im Kompost liegt und sie bleiben gerne direkt drinnen.

Gemüse im Kompost

Was tun, wenn der Kompost schimmelt oder stinkt?

Viele denken bei einem Kompost, dass dieser stinkt. Das stimmt aber ganz und gar nicht. Ein gut gepflegter Kompost riecht eher nach gar nichts oder nach frischem Waldboden. Sollte der Kompost mal stinken, liegt das vermutlich an zu viel Feuchtigkeit, was dazu führt, dass die Abfälle verfaulen, anstatt zu verrotten. Abgedeckte Komposthaufen sollten dann geöffnet werden, damit die Sonne diesen etwas trocknen kann. Ebenso sollten Sie kontrollieren, ob die Flüssigkeiten gut ablaufen können oder sich diese irgendwo stauen. Am besten ist es, den Kompost einmal frisch aufzusetzen und dann direkt etwas alte Zeitung oder anderes trockenes Material unterzumischen.
Wenn der Kompost schimmelt, heißt es dagegen, er ist nicht feucht genug. Hier sollten Sie am besten reifen Kompost untermischen, um ihn wieder neu zu aktivieren. Behalten Sie dies genau im Auge und gießen Sie ihn ab und zu.

Kompost zum düngen verwenden

Je nach Größe und Befüllung des Komposts kann es einige Wochen oder Monate dauern, bis dieser zum düngen verwendet werden kann. Dies ist der Fall, wenn er nach frischem Waldboden riecht. Sollten dort noch verrottete Teile dabei sein, können Sie diese einfach aussieben und zurück auf den Kompost werfen. Wenn Sie den fertigen Kompost gut abdecken, kann dieser längere Zeit gelagert werden. Denn die beste Zeit, diesen in Ihren Beeten zu verteilen, ist im Frühling. Verteilen Sie eine ungefähr 1-2 Zentimeter dicke Schicht und arbeiten diese leicht in Ihre Beete ein.

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