Was ist eigentlich eine Veredelung?

Expertentipp der Baumschule Lorberg

Wer schon einmal Rosen, Gemüse- oder Obstpflanzen gekauft hat ist sicherlich bereits über den Begriff ‚Veredelung‘ gestolpert. Diese Gärtnerpraxis lässt sich bis in die Antike zurückführen und hat grob gesagt zwei Absichten: 1. das Klonen einer Pflanze und 2. die Züchtung einer neuen Sorte.

 

Expertentipp der Baumschule Lorberg

Wer schon einmal Rosen, Gemüse- oder Obstpflanzen gekauft hat ist sicherlich bereits über den Begriff ‚Veredelung‘ gestolpert. Diese Gärtnerpraxis lässt sich bis in die Antike zurückführen und hat grob gesagt zwei Absichten: 1. das Klonen einer Pflanze und 2. die Züchtung einer neuen Sorte.

Alte Obstsorten erhalten

Wer kennt ihn nicht, diesen einen Baum, der einfach die leckersten Früchte hervorbringt; den man am liebsten in zigfacher Ausführung im Garten haben möchte. Genau das ist mit einer Veredelung möglich. Durch sie werden viele Klone derselben Pflanze hergestellt um die positiven Eigenschaften wie Frucht oder Blüte zu bewahren. So ist es möglich Jahrhunderte alte Obstsorten zu erhalten. Auch in der Rosen- oder Baumschulzucht wird aus diesem Grund veredelt. In der Natur sind keine zwei Pflanzen identisch. Mithilfe der Veredelung ist es jedoch möglich Pflanzen zu klonen und somit eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten.

Die Veredelung

Für die Veredelung einer Pflanze benötigt man zwei Dinge: eine Pflanzunterlage und Reiser des zu veredelnden Gehölzes. Als Pflanzunterlage wird eine Pflanze gewählt, die die gewünschten Wuchseigenschaften mitbringt. Wählt man eine wuchsschwache Unterlage, bleibt der Baum eher klein. Das Gegenteil ist bei wuchsstarken Unterlagen der Fall. Ausschlaggebend kann auch die Bodentoleranz der Unterlage sein um z.B. die gewünschte Veredelung besser an schwierige Standorte anzupassen. Generell gilt: für eine erfolgreiche Veredelung sollte die Unterlage so nah wie möglich mit dem Edelreis verwandt sein.

Es gibt viele verschiedene Methoden der Veredelung. Vereinfacht lässt sich sagen, dass Unterlage und Edelreis an identischen Schnittflächen zusammengesetzt und anschließend mithilfe von Bändern verbunden werden. Je nach Veredelungsart setzt man Unterlage und Edelreis direkt aufeinander (große Schnittfläche) oder setzt den Edelreis lediglich seitlich mit einem kleinen Schnitt in das Kambium (grüne Schicht der Rinde). Es kann am Stammfuß oder an der Krone veredelt werden.

Jungen Zweig

Neue Sorten durch Veredelung

Sowohl in der Baumschul- als auch in der Obst- und Gemüsezucht wird die Veredelung dazu genutzt neue Sorten züchten. Denn durch die Verbindung von Unterlage und Edelreis verschmelzen auch die Eigenschaften der beiden Pflanzen miteinander. So können beispielsweise Hängeformen von Gehölzen gezüchtet werden, die normalerweise einen aufrechten Wuchs aufweisen. Oder man wählt eine Standorttolerante Unterlage für Gehölze, die andernfalls Anwachsschwierigkeiten haben. Mit Veredelungen in der Krone lassen sich sogar Obstgehölze züchten, die zwei verschiedene Obstsorten tragen.

Syringa meyeri Pallibin

Pflegetipp

Beim Pflanzen von Gehölzen die am Stammfuß veredelt wurden ist es wichtig, dass die Veredelungsstelle etwa 10 cm über dem Boden bleibt. Denn sobald der Edelreis in die Erde kommt bildet er auch Wurzeln und das gewünschte Wuchsverhalten ist nicht länger gegeben.  

Dieser Expertentipp wurde für Sie von unserem Gartenträume Aussteller H. Lorberg Baumschulerzeugnisse GmbH Co. KG geschrieben.

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