Vogelfütterung im Winter

07.12.2019 Gartenträume Experte Comments Expertentipps

Expertentipp von Vivara

Obwohl Gartenvögel das ganze Jahr über unsere Unterstützung gut gebrauchen können, ist Vogelfütterung vor allem im Winter ein wichtiges Thema. Vogelfutter und Futtersysteme kann man in dieser Zeit fast überall kaufen, wobei Qualität und Preis stark variieren können. Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Wahl des Futters achten sollten und welche Futtersysteme sich am besten eignen.

Expertentipp von Vivara

Edessa

Vogelfutter für den Winter

Ein ideales Angebot an Vogelfutter besteht aus Saatmischungen, Erdnüssen und Fettprodukten. Essensreste wie trockenes Brot, Käseränder, Wurststücke oder Erdnussbutter sind für Vögel nicht geeignet. Diese Produkte enthalten viel zu viel Salz, Kräuter sowie künstliche Farbstoffe und Geschmacksverstärker, welche für Vögel schädlich sind.

Achten Sie beim Kauf von Saatmischungen und Sonnenblumenkernen besonders auf den, auf der Verpackung angegebenen, Energiewert. Vermeiden Sie zudem Vogelfutter, das unnötige Füllzutaten, wie z.B. Grassamen und Linsen, enthält.

Erdnüsse sind bei vielen Gartenvögeln sehr beliebt. Es gibt jedoch große Unterschiede in der Art, Größe, Qualität und dem Ölgehalt. Außerdem sind Erdnüsse sehr anfällig für Aflatoxine, einem Gift, das durch einen Schimmelpilz entsteht. Nur Erdnüsse mit einem unabhängigen EU-Zertifikat, das bestätigt, dass sie kürzlich getestet wurden, sind sicher.

Fettprodukte wie spezielle Erdnussbutter für Gartenvögel, Energieblöcke und Energiekuchen sind wertvolle Energiequellen für Vögel. Meisenknödel sind im Winter fast überall erhältlich, aber die Qualität kann erheblich variieren. Achten Sie deshalb immer auf den Energiewert wenn Sie Fettprodukte kaufen. Günstige Meisenknödel werden oft aus Abfallprodukten hergestellt. Diese Meisenknödel geben Gartenvögeln nicht nur sehr wenig Energie, sondern sind häufig auch gesundheitsschädlich. Zudem sind viele Meisenknödel in Netzen verpackt, welche vor allem für kleine Vögel gefährlich sein können, da sie sich in den Netzen verfangen können.

Futtertisch

Geeignete Futtersysteme

Futtertische sind bei vielen Vogelarten beliebt, insbesondere bei Vögeln, die ihr Futter gerne in Bodennähe suchen. Dies sind u.a. Rotkehlchen, Spatzen, Winterkönig, Finken und Amsel. Ein guter Futtertisch hat einen erhöhten Rand, damit das Futter nicht wegwehen kann, eine Unterseite, durch die Wasser problemlos abfließen kann, und ist leicht zu reinigen.

Futtersäulen – transparente Röhren aus UV-stabilisiertem Polycarbonat – sind u.a. bei Meisen und Grünlingen sehr beliebt. Gute Futtersäulen sind robust und dadurch sehr langlebig. Der große Vorteil von Futtersäulen ist, dass das Futter in den Säulen vor Regen geschützt ist und demnach länger trocken und haltbar bleibt.

Erdnusssäulen sorgen dafür, dass Erdnüsse ohne Gefahr angeboten werden können. Geeignete Erdnusssäulen haben ein feinmaschiges Drahtgeflecht. An diesem Drahtgeflecht finden die Vögel guten Halt und es verhindert, dass Vögel ganze Erdnüsse mitnehmen können. Junge Vögel können daran nämlich ersticken.

Futterhäuser gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Es gibt Futterhäuser zum Aufhängen und zur Befestigung auf einem Pfahl oder an einem Fenster. In Futterhäusern können Saatmischungen oder Fettprodukte wie Energiekuchen und Energieblöcke angeboten werden. Es gibt auch Futterhäuser, in denen Saatmischungen und Fettprodukte gleichzeitig angeboten werden können. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass das Futterhaus ein solides Dach hat, welches das Futter ausreichend vor Nässe schützt.

Vogeltränken sollten auch im Winter aufgestellt werden. Wenn im Winter Schnee oder Raureif liegt, verwenden Vögel diese als Wasserquelle. Liegt jedoch kein Schnee und ist das Wasser gefroren, verwenden sie wieder die Vogeltränke. Wenn das Wasser in der Schale gefroren ist, zerdrücken Sie es in kleine Stücke, sodass die Vögel diese fressen können (sie schmelzen beim Verzehr). Dass die Vögel im Winter baden ist kein Problem, in natürlichen Wasseranlagen tun sie dies auch. Dadurch, dass das Federkleid eingefettet ist, perlt das Wasser direkt ab. Manchmal wird zu Unrecht angeraten, Salz oder Zucker in das Wasser zu geben, sodass es nicht friert – tun Sie dies nicht, denn größere Mengen Zucker sind für Vögel schädlich oder gar tödlich. Baden Vögel in gezuckertem Wasser, beginnen die Federn zu kleben, wodurch sie weniger gut gegen Kälte geschützt sind. Von Salz im Wasser bekommen sie hingegen nur noch mehr Durst.

Futtersäule

Was Sie außerdem beachten sollten:

Reinigen Sie die Futtersysteme regelmäßig und achten Sie darauf, dass die Futterstellen immer gefüllt sind, damit die Vögel nicht umsonst in Ihren Garten fliegen und somit unnötig Energie verschwenden.
Verteilen Sie verschiedene Futtersysteme und Futtersorten in Ihrem Garten, damit Sie viele verschiedene Vogelarten anziehen.
Hängen Sie Nistkästen auf, am besten schon im Herbst. So können Vögel diese im Winter als Unterschlupf und Übernachtungsort verwenden.