Stauden für einen bunten Spätsommer

Expertentipp von Volmary

Stauden sind Pflanzen, welche über Jahre lang erhalten bleiben, da sie meist winterhart sind und jedes Jahr erneut blühen. Sie treiben dabei im Frühjahr wieder über die Wurzel aus. Stauden, die nicht winterhart sind, müssen vor Frost geschützt werden, damit sie im nächsten Jahr wiederkommen können.

Stauden begeistern in Gärten, da es sie in unfassbarer Vielfalt an Größe, Farbe und Erscheinungsform gibt. Ob als Bodendecker oder Strukturpflanze, Sonne oder Schatten – es bleibt kein Wunsch unerfüllt. Bei einem Staudenbeet sollten die Bedürfnisse der Pflanzen, als auch der Standort berücksichtigt werden. Ebenso wichtig ist, dass das Erscheinungsbild in Struktur und Farbe passend ist. Hier kommen deshalb die wichtigsten Tipps zu Stauden für einen bunten Spätsommer.

Staudenvielfalt

Im Spätsommer gibt es den farbenfrohen Übergang von Sommer zu Herbst. Während viele Sommerstauden noch bis in den Herbst hineinblühen, sind auch schon erste Herbststauden am Anfang ihrer Blüte und erschaffen damit ein regelrechtes Blütenmeer. Stauden wie der Rittersporn können nach der ersten Blüte im Sommer geschnitten und somit zu einer zweiten Blüte im September animiert werden. Da Rittersporn gerne sonnig steht, seine Füße aber lieber schattig hat, bietet es sich an dort mit bodendeckenden Stauden zu arbeiten. Dunkellaubige Purpurglöckchen gesellen sich gerne zu ihm an einen sonnigen Standort. Da Heuchera lange in den Herbst hinein bunt bleibt, wird das Beet nicht leer wirken. Die Blütenrispen, die auf langen Stielen über den Blattschmuckpflanzen thronen, können sehr schöne Kontraste erschaffen.

Herbst-Anemone

Ein wahrer Star, der sich bereits im Spätsommer hervortraut, ist die Herbst-Anemone. Sie schmückt bereits ab August die Gärten mit ihren zierlichen Blüten. Bei den Farben kann zwischen rosa, weiß und lila gewählt werden, welche sich sehr gut mit Verbenen und Echinacea ergänzen. Sie hüllen den Garten zusammen in warme rosa und pink Töne. Auch Malven und Herbst-Phlox gliedern sich in diese Kette der Farben ein.

Malven

Bei der lebendigen Farbe Gelb kommen Stauden ebenfalls nicht zu kurz. Nach einem sonnenblumengeprägtem Sommer übernehmen im Spätsommer und Herbst die Stauden diese Farbe. Das bekannte Mädchenauge hat zwar einen hohen Gelbanteil in der Blüte, verführt jedoch auch mit Rot. Dieses ist bei einigen Sorten in der Mitte der Blüte wie mit Pinselstrichen künstlerisch gemalt.

Mädchenauge

Für weitere gelbe Farbtupfer eignen sich Rudbeckien. Sie haben besonders in Gruppen eine schöne Wirkung und ziehen damit die Aufmerksamkeit auf sich im Beet.

Rudbeckia

Der richtige Standort

Während Stauden wie Sedum einen sonnigen Standort bevorzugen, meiden andere wie Farne ihn lieber und suchen sich ein schattiges Plätzchen im Garten. Wichtig für die Anlegung eines Staudenbeetes ist deshalb zuerst die Information über die Lichtbedingungen des Standortes. Andere Bedingungen wie Bodenbeschaffenheit und Wasserversorgung sind auch wichtig, jedoch eher zweitrangig. Auf den Etiketten im Topf findet sich meist die Angabe zum Standort, falls diese nicht bekannt sein sollte.

Pflanzung und Pflege von Stauden

Stauden können nur bei guter Pflege jedes Jahr wiederkommen und uns mit ihren Blüten beschenken. Dazu gehört das regelmäßige Befreien der Stauden von Unkraut und das Kontrollieren auf Krankheiten oder Schädlinge. Bei der ersten Vegetationsperiode nach dem Pflanzen sollten die neuen Stauden gut gewässert werden, damit sie ihre Wurzeln ausreichend ausbilden können und gut anwachsen. Danach sollten Sie die Gießmenge des Wasserbedarfs der einzelnen Stauden anpassen. Lavendel und Sedum kommen dabei sehr gut mit weniger Wasser zurecht und würden bei einer übermäßigen Bewässerung sogar eingehen. Bei der Pflanzung von Stauden sollten Sie beachten, dass Stauden sich jedes Jahr ein bisschen weiter ausbreiten.

Das Frühjahr eignet sich direkt für zwei Pflegemaßnahmen. Zum einen findet dort die Hauptdüngung statt, die die Stauden mit neuen Nährstoffen versorgt. Auch dabei sollte die Düngung dem Nährstoffbedarf der einzelnen Staude angepasst werden.

Zum anderen sollten die Stauden, kurz bevor sie im Frühjahr wieder austreiben geschnitten werden. Durch das Abtrennen der abgestorbenen Pflanzenteile kann die Staude wieder gesund austreiben.

Gestaltungstipps mit Stauden

Der Kreativität bei der Gestaltung von Staudenbeeten ist keine Grenze gesetzt. Ob farblich abgestimmt, möglichst naturnah oder mit einem bestimmten Thema – die Staudenwelt hat einiges zu bieten. Den Anfang machen hierbei die niedrigen Stauden, die als Bodendecker verwendet werden können. Sie eignen sich nicht nur optimal als Beeteinfassungen sondern unterdrücken auch das Unkraut durch den dichten Wuchs. Ein ebenso schönes Bild geben sie in Steingärten ab.

Für weitere Sinnesorgane wie der Nase können sogar Duftgärten mit Stauden angelegt werden. Hierfür eignet sich vor allem der aromatische Lavendel Hidcote Blue, der einen vermuten lassen würde, dass man sich in der Provence befände. Zusätzlich praktisch ist, dass dieser kaum gegossen werden muss und sich auf nährstoffarmen Standorten wohl fühlt.

Für viele Stauden ist der Herbst die letzte Jahreszeit, bei der sie ihre Pracht entfalten können. Sie ziehen sich dann in ihre Wurzeln zurück und schauen erst bei wärmeren Temperaturen wieder aus dem Boden. Nur wenige, wie z.B. Helleborus, behalten ihr Laub über den Winter und beschenken uns in dieser grauen Zeit mit leuchtenden Blüten. Bei der Gestaltung des Gartens macht es deshalb Sinn, sich auf alle Jahreszeiten einzustellen und kann so mit Stauden nicht nur im Spätsommer einen bunten und vielfältigen Garten erschaffen.

Dieser Artikel wurde für Sie von Volmary geschrieben.

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