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So wird der Winter schöner – Gartengestaltung mit immergrünen Pflanzen

So wird der Winter schöner – Gartengestaltung mit immergrünen Pflanzen

21.12.2018 Sabrina Kaul Comments Pflanzenwelt

Viele Menschen nutzen und genießen ihren Garten oder den Balkon nur vom Frühjahr bis zum Herbst. Im Winter dagegen scheinen viele Gärten in einen tiefen Schlaf zu fallen, und statt Grün sind es eher Grau- und Brauntöne, die dann häufig dominieren. Das ist schade, denn Gärten – und auch Balkone und Terrassen – können das ganze Jahr über viel Freude bereiten, auch im Winter. Grundlage dafür sind eine gute Planung und die geschickte Auswahl geeigneter und schöner Pflanzen.

gelbblühender Winterjasmin

Ausblick auf den winterlichen Garten

In der kalten Jahreszeit hält man sich mehr im Haus auf. Darum ist es bei der Gestaltung eines ganzjährig interessanten Gartens sinnvoll, auf die Bereiche zu achten, die vom Wohnzimmer, der Küche, dem Homeoffice oder anderen oft genutzten Räumen aus zu sehen sind. Es lohnt sich auch, den Vorgarten in die Planung einzubeziehen, denn es ist einfach schön, beim Nachhausekommen durch einen ansprechend angelegten Garten zu gehen, egal wie groß oder klein er ist. Vielleicht lassen sich sogar einige Pflanzen darin unterbringen, die zwar nicht immergrün sind, aber im Winter mit Blüten oder Duft überraschen, wie der gelbblühende Winterjasmin oder der duftende Winter-Schneeball.

der duftende Winter-Schneeball

Immergrüne Vielfalt

Zu den immergrünen Gehölzen gehören sowohl Nadelbäume wie Wacholder, Scheinzypressen und Eiben als auch Laubgehölze wie die Klassiker Stechpalme (Ilex), Buchsbaum und Efeu. Dazu kommen einige Gräser und verschiedene Stauden wie die im Winter blühende Christrose. Interessant sind auch verschiedene wenig bekannte Gehölze wie die Stachelblättrige Duftblüte (Osmanthus heterophyllus). Dieser hübsche kleine Strauch ähnelt mit seinen glänzenden immergrünen und bedornten Blättern der Stechpalme, doch er überrascht im Herbst mit angenehm und intensiv duftenden weißen Blüten. Wegen ihres langsamen, kompakten Wuchses macht die Duftblüte sowohl im Garten als auch im Kübel eine gute Figur. Eine auffallende Winterschönheit ist die Rotlaubige Glanzmispel (Photinia x fraseri), die immer beliebter wird. Je nach Region sollte sie an einen geschützten Standort gepflanzt werden. Ein Teil ihrer Blätter ist in der kalten Jahreszeit rot gefärbt und sie ist sehr schnittverträglich. Darum wird sie auch manchmal für Hecken oder als kleiner Kugelbaum verwendet. Die Glanzmispel-Sorte ‘Little Red Robin‘ ist ideal für Kübel.

Rotlaubige Glanzmispel (Photinia x fraseri)

Markante Formen und immergrüne Teppiche

Bei der Gestaltung mit Nadelgehölzen spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Manche Sorten haben eine besondere Nadelform oder sie wachsen von Natur aus wie ein Formgehölz. Sie brauchen überhaupt keinen Schnitt, um im Garten durch ihre markante Gestalt aufzufallen. Die Zuckerhut-Fichte beispielsweise hat tatsächlich die Form eines Zuckerhuts und ist ein süßer Miniatur-Weihnachtsbaum. Manche Wacholder wachsen fast so flach wie ein Teppich und sind ideal, um zum Beispiel den Boden zu bedecken oder Ränder zu kaschieren und so das Gartenbild aufzulockern. Auch Kübel profitieren von solchen Immergrünen, denn sie können – ähnlich wie Efeu – schön über den Rand von Gefäßen hinauswachsen.

Schutz vor austrocknendem Winterwind

Für viele Immergrüne ist ein geschützter Standort sinnvoll, an dem sie keinem kalten und austrocknendem Ostwind ausgesetzt sind. Der bisher noch wenig bekannte Himmelsbambus oder Heilige Bambus (Nandina domestica und Sorten) zum Beispiel ist ein außergewöhnliches Gehölz, das auch in einem Pflanzgefäß wachsen kann und sich am besten an einem geschützten halbschattigen Standort entwickelt. Der lockere und filigrane Wuchs lässt an einen Bambus denken, doch aus botanischer Sicht ist der Himmelsbambus ein Strauch. Seine Blätter bieten ein schönes Farbenspiel sowohl während des Austriebs als auch im Winter, denn sie sind dann rötlich gefärbt.

Himmelsbambus oder Heilige Bambus (Nandina domestica)

Farbenvielfalt im Winter

Immergrün kann durchaus farbenfroh sein, wie die vielseite Stechpalme zeigt. Sie hat zum einen je nach Sorte ganz unterschiedliche Blattränder, denn manche sind stark gezähnt, während andere fast glattrandig sind. Zum anderen umfasst das Farbenspektrum der Blätter unterschiedliche Grüntöne bis hin zu einem schönen dunklen Blaugrün. Einige Sorten sind auch mehrfarbig und zum Beispiel gelb oder silbrigweiß gerandet. Interessant ist auch die Japanische Stechpalme (Ilex crenata und Sorten). Sie hat kleine Blätter, die denen des Buchsbaums ähneln. Sie kann deshalb, je nach Standort, auch als Buchsbaum-Ersatz dienen.

Alternativen zum Buchsbaum

Der Buchsbaum ist sicher der bekannteste immergrüne Strauch und eigentlich sehr robust. Doch er leidet zunehmend unter dem Buchsbaum-Zünsler. Wer deshalb auf der Suche nach einer Alternative ist, findet sie vielleicht im Sortiment der Spindelsträucher (Euonymus fortunei in Sorten), die ebenfalls kleine immergrüne Blätter haben. Von diesen auch als Kriechspindeln bekannten Sträuchern gibt es neben grünblättrigen Sorten auch Varianten mit schöner goldgelber oder silbriger Zeichnung auf den Blättern. Diese Sträucher können auch bodendeckend wachsen und sind in Gefäßen ebenfalls sehr schön. Wer mit einer kleinen Buchsbaumhecke liebäugelt, jedoch Sorge hat, dass sie dem Zünsler zum Opfer fallen könnte, findet vielleicht in kleinen Lebensbäumen oder Eiben schnittverträgliche Alternativen.

Spindelstrauch (Euonymus fortunei)

Immergrüne in Gefäßen

Kleinere Immergrüne in einem Korb, einer Schale oder einem Kasten sind auch ein hübscher Schmuck für den Hauseingang oder für die winterliche Terrasse. Neben Kriechspindeln, Efeu und im Winter blühenden Heidepflanzen sind unter anderem auch Blüten-Skimmien sehr schön. Sie haben auffallende Blütenknospen, die in der kalten Jahreszeit einen auffallenden Farbkontrast zu den immergrünen Blättern bilden.

Ganz wichtig bei Immergrünen: Sie verdunsten auch im Winter Wasser über ihre Nadeln oder Blätter. Wenn nicht ausreichend Wasser im Boden ist, kann das verdunstete Wasser jedoch nicht ersetzt wurde.Vielfach sind Gehölze, die nach dem Winter wie erfroren aussehen, nicht der Kälte zum Opfer gefallen, sondern vertrocknet.

Weihnachtsbäume in Körben

Falls Immergrüne zum Beispiel in Gefäßen am Hauseingang oder auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, sollte darum besonders darauf geachtet werden, dass sie an frostfreien Tagen Wassernachschub bekommen. Wenn dann die Gartensaison naht, bilden Immergrüne einen schönen Hintergrund für blühende Narzissen, Tulpen und andere frühblühende Zwiebelblumen.