Kraterbeete für das richtige Gartenklima anlegen

Wohl alle Hobbygärtner haben sich schon einmal mit diesen Fragen beschäftigt: Überlebt die empfindliche Pflanze in meinem Garten? Schafft es die Aussaat, obwohl es nochmal überraschend kalt geworden ist? Stimmt die Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit an dem ausgewählten Standort? 

Wohl alle Hobbygärtner haben sich schon einmal mit diesen Fragen beschäftigt: Überlebt die empfindliche Pflanze in meinem Garten? Schafft es die Aussaat, obwohl es nochmal überraschend kalt geworden ist? Stimmt die Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit an dem ausgewählten Standort? 

Der Garten ist stark abhängig von den vorherrschenden klimatischen Bedingungen und der ausgewählte Standort ist entscheidend für das Gedeihen von Pflanzen. Der fortschreitende Klimawandel birgt Risiken, aber vielleicht auch Chancen für den eigenen Garten. Wir stellen dir hier eine interessante und noch recht unbekannte Art der Beetform vor, die helfen kann, das richtige Klima in deinem Garten zu schaffen: Das Kraterbeet.

Ideale Beete

Kraterbeete sind kreisförmige Beete mit einer Vertiefung in der Mitte, die von einem erhöhten Ring umgeben werden. Sie speichern Feuchtigkeit und Wärme und schützen empfindliche Pflanzen vor Wind. In Gegenden mit extremen Wetterverhältnissen werden Kraterbeete häufig genutzt um bessere Bedingungen, besonders für Gemüsepflanzen, zu bieten. Da das Wetter durch den Klimawandel auch in Deutschland zu Extremen neigt, sollten wir unsere Gewohnheiten was das Gärtnern angeht hinterfragen. Hierzulande werden Kräuter und Gemüse meist in Reihenbeeten angeordnet, das ist ordentlich und übersichtlich. Zierbeete liegen meist auf ebenen Flächen. Aber bietet diese Form der Anpflanzung auch die idealen Bedingungen?

Wir nehmen heute die Kraterbeete genauer unter die Lupe.

Planzchen

Die Abschnitte des Kraterbeets

Durch ihre außergewöhnliche Form bieten Kraterbeete auf kleinem Raum unterschiedliche Standortbedingungen, sodass man den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Pflanzen gerecht werden kann. Ein Kraterbeet ist also geeignet für eine Mischkultur.

Das Kraterbeet kann in drei Abschnitte aufgeteilt werden, wobei sich die Feuchtigkeit des Bodens und die Sonneneinstrahlung in den verschiedenen Zonen unterscheidet.

Die Kratermitte ist die Wärmekuhle des Beetes, die vor Wind geschützt ist – ideal also für empfindlichere Pflanzen, die Feuchtigkeit und Wärme lieben. Im Inneren des Kraters ist die Temperatur immer ein wenig höher als in der Umgebung und das Wasser läuft von den Hängen in die Mitte. Bei lehmigem Boden kann ein kleines Auffangbecken in der Mitte geschaffen werden, indem der Boden festgeklopft wird. Alternativ kann in der Mitte ein kleiner Teich angelegt werden oder der Boden wird mit Steinen ausgekleidet, der die Sonnenwärme über Tag speichern und diese nachts abgeben kann. So wird ein ideales Klima geschaffen für wärmeliebende Pflanzen, die eine hohe Feuchtigkeit benötigen.

Die Hangabschnitte sind trockener als die Kratermitte und bieten je nach Ausrichtung noch teilweise Schutz vor dem Wind und unterschiedlich intensive Sonneneinstrahlung. Der Hang sollte nicht zu steil sein, da sonst Erde mit dem Regen heruntergespült werden könnte. Bei besonders großen Kraterbeeten empfiehlt es sich, die Hänge mit ringförmigen kleinen Terrassen zu sichern.

Der höchste Abschnitt des Kraterbeetes eignet sich mit dem trockenen Boden und der hohen Sonneneinstrahlung vor Allem für Mittelmeerkräuter. Ist der Standort sehr starkem Wind ausgesetzt, dann kann der Wall auf der windzugewandten Seite etwas höher gezogen werden, sodass der Wind über das Beet hinweg weht, ohne das Klima im Inneren zu beeinträchtigen.

Gießen

So gehst du vor:

Der Standort für das Kraterbeet sollte sehr sonnig sein und genügend Platz für ein Beet von mindestens 2m Durchmesser bieten. Die Fläche sollte im Vorfeld von Unkraut befreit und aufgelockert werden. Nun kannst du mithilfe eines Pflocks in der Mitte und einer Schnur die Form des Beetes einzeichnen. Hast du die gewünschte Größe markiert, dann solltest du nun das Beet von Innen nach Außen ausheben. Dabei sollte der Krater ca. 20 cm tiefer liegen als der Garten und der Aushub sollte rund 20 cm über dem Gartenniveau liegen. Wenn dem Aushub Hummus beigemischt wird, schafft das einen nährstoffreichen Boden. Dann drückst du die Hügel leicht an und prüfst, ob der Boden nicht abrutscht. Wenn alles stimmt, dann baust du Trittsteine ein, bzw. legst du den Teich im Inneren an. Nun ist es Zeit für den Pflanzplan.

Der Pflanzplan

Beim Pflanzplan für das Kraterbeet muss einiges beachtet werden. Neben den unterschiedlichen Bedingungen in den Abschnitten des Kraterbeetes sind auch die gängigen Regeln der Fruchtfolge und Mischkultur zu beachten. Im ersten Jahr sollten Sie also auf Starkzehrer setzen und die Nachbarschaftsverhältnisse der Salate, Kräuter und Gemüsesorten beachten.

Gemüse

 

 

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