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Hochbeete sind aktuell der Renner, doch worauf sollte man achten?
Gartenträume Experte Comments Expertentipps
Expertentipp von Gartenfrosch
Das Hochbeet verspricht sichere Ernte mit guten Erträgen bei wenig Pflegeaufwand. Das stimmt. Vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Hochbeete gibt es in vielerlei Größen und Materialien. Doch wofür soll man sich entscheiden? Lesen Sie hier die Expertentipps von Gernot Kosok-Pokorny, Inhaber der Fa. Gartenfrosch GmbH und Buchautor.
Expertentipp von Gartenfrosch
Das Hochbeet verspricht sichere Ernte mit guten Erträgen bei wenig Pflegeaufwand. Das stimmt. Vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Hochbeete gibt es in vielerlei Größen und Materialien. Doch wofür soll man sich entscheiden? Lesen Sie hier die Expertentipps von Gernot Kosok-Pokorny, Inhaber der Fa. Gartenfrosch GmbH und Buchautor.
Hochbeete stehen gerade hoch im Kurs. Gerade wegen der gemütlichen Arbeitshöhe und der gut überschaubaren Erntefläche lassen sich die Beete sehr leicht pflegen. Das bezieht sich auch auf das Entdecken von Schädlingen, diese haben kaum Chancen auf große Populationen. Auch Unkräuter lassen sich in Vorbeigehen zupfen. Daher hat die Kulturpflanze deutlich bessere Startbedingungen als im ebenerdigen Beet.
Das Hochbeet ist wärmer als das ebenerdige Beet. Der Grund dafür liegt aber nicht in der so oft beschriebenen Verrottungswärme, sondern vor allem an der aufragenden Form. Wenn die wärmeren Tage beginnen, erwärmt sich das Beet über die Beetwände. So bleibt im Jahresmittel an den Wurzeln der Pflanzen ein Temperaturunterschied von 2-3 Grad zugunsten des Hochbeetes stehen, was tatsächlich unglaublich viel ist. Eigentlich befinden sich im Hochbeet kultivierte Pflanzen in einer anderen Klimazone. Also beinahe wie in Spanien.
Zusammengefasst wirken mehrere Effekte wachstumsfördernd:
- Leichtere Pflege – damit werden die Pflanzen konsequenter als am Boden betreut.
- Ergonomisch angenehme Höhe – so macht Garten Spaß!
- Raschere Erwärmung um bis zu 3 Grad wegen aufragender Bauweise
- Beleg: https://www.gartenfrosch.com/wissenswertes/das-hochbeet-und-die-befuellung#die_maer
- Selbst ausgesuchtes Erdsubstrat – von meist guter Qualität
- Lockerer und luftiger Boden der nicht verdichtet
- Frühe Schädlingserkennung – wird bereits früh erkannt, wird der Schädlingsdruck reduziert
Welches Hochbeet passt zu mir? Die optimale Größe des Hochbeetes
Was die Größe eines idealen Hochbeetes anbelangt, muss auf die ergonomischen Gegebenheiten des menschlichen Körperbaus verwiesen werden. Eine durchschnittliche bequeme Streckweite des Armes von 60-70 cm begrenzt die sinnvolle Breite. Soll das Hochbeet an einer Hausmauer oder an einem Gartenzaun angrenzend stehen, ist von Breiten jenseits der 80cm abzuraten. Steht das Hochbeet ringsum zugänglich, sind Breiten von 120-130cm sinnvoll.
Die optimale Länge eines Hochbeetes ist von der Ergonomie wenig beeinflusst. Sie stellt sich eher als eine visuelle oder praktikable Frage.
Wichtig ist jedoch die Höhe. Ein Hochbeet sollte in etwa bis zum Oberschenkelhals oder Beckenansatz des Gärtnernden reichen. Nur so macht es aus der Sicht der gesunden Arbeitserleichterung Sinn.
Somit sind die optimale Beetgrößen:
- Bei ringsum zugänglichen Beeten nicht breiter als 130cm
- Bei einseitig zugänglichen Beeten nicht breiter als 80cm
- Die Höhe richtet sich nach dem Gärtnernden und liegt meist bei 80-90cm. Für wirklich kleine Personen sind auch 70cm als gute Höhe zu nennen.
Die Materialien
Hochbeete werden aus verschiedensten Materialien angeboten. Da gibt es Hochbeete aus
- Holz
- Stein
- Metall
- Kunststoff
- Beton
Um die Sinnhaftigkeit der verwendeten Materialien einschätzen zu können, möchte ich ein paar wenige Gedanken vorwegschicken. Die Erntefläche im Hochbeet ist relativ wertvoll da die maximal sinnvolle Breite durch ergonomische Gegebenheiten begrenzt ist. Daher sind dicke Hochbeetwände ein großer Verlust an Erntefläche. Die Wärme soll möglichst rasch in das Beet „kriechen“. Gewünscht sind Materialien, die die Wärme des Tages gut an den Beetkörper ableiten bzw. die Wärme konstruktionsbedingt hindurchlassen. Der Erddruck und die Belastung eines Hochbeetrahmens ist beachtlich. Daher sollte das Material über die nötigen Voraussetzungen trotz geringer Wandstärke verfügen. Je nach Garten ist es gewünscht, dass sich ein Hochbeet harmonisch und natürlich einfügt. Naturmaterialien haben da oft den passenderen Charme. Aber das ist freilich eine Geschmackssache und entzieht sich damit einer sinnvollen Bewertung.
Aus diesen Gedanken lässt sich folgendes ableiten
- Holz verfügt über die nötigen Eigenschaften. Es ist bei geringen Wandstärken (zB. 40mm) bereits äußerst stabil. Die richtige Holzart und Konstruktion vorausgesetzt ist Holz sehr dauerhaft. Durchaus 20 Jahre und mehr sind belegbar. Es fügt sich gut in den Naturgarten ein, kann aber auch im modernen Garten bestehen. Holzhochbeete können bei Bedarf abgebaut und an anderer Stelle neu errichtet werden.
- Bei Holzhochbeeten trennt sich hinsichtlich der Haltbarkeit die Spreu vom Weizen. Holzhochbeete können überaus haltbar sein. Vorausgesetzt, es werden die richtigen Holzarten und fachlich richtigen Konstruktionen verwendet.
- Stein ist ein natürlicher Baustoff der sich gut in den Garten einfügt. Soll ein Hochbeet aus Natursteinblöcken aufgerichtet werden, stört jedoch die Steindicke. Diese misst rasch 20cm und mehr. Das geht zulasten der Erntefläche.
- Geschnittene Steinplatten bieten hier Vorteile. Mit Ihnen lassen sich Hochbeete auch mit dünnen Wänden gestalten, sind aber meist sehr teuer und nur von einer Fachfirma zu setzen.
- Allen voran ist Cortenstahl eine gute Wahl. Er ist dünn, strak und bildet eine schöne Edelrostschicht aus, welche aber nicht weiter rostet. Nachteilhaft erscheint bei echten Cortenstahlbeeten der hohe Anschaffungspreis. Dafür ist es eine Investition fürs Leben.
- Abzuraten ist von Beeten aus isolierten Aluverbundplatten. Diese machen einfach keinen Sinn, denn das Versprechen der Kälteisolation wirkt in beide Richtungen. Im Frühjahr isoliert es gegen die beginnende Wärme des jungen Jahres und lässt diese nur verzögert ins Beet. Im Hebst isoliert es gegen Kälte. Doch was bringt das noch, wenn die Tage kürzer werden und der Frost das restliche Grün von oben holt?
- Beete aus Kunststoff können dann sinnvoll sein, wenn sie wirklich über die nötigen Eigenschaften verfügen. Die meisten angebotenen Kunststoffhochbeete beantworten dieses Anforderungsprofil jedoch mit einem klaren Nein. Viele sind mangels Statik viel zu nieder ausgeführt, die Wände sind in sich oft nicht stabil, Abspannungen helfen nur begrenzt.
- Beete aus Betonelementen gibt es in vielerlei Varianten. Es sind zweifelsfrei stabile und dauerhafte Beete zu erwarten. Die meisten Betonhochbeete verfügen über geringe Wandstärken, gute statische Eigenschaften, vertretbare Optik und eine gute Haltbarkeit.
Dieser Expertentipp wurde für Sie von unserem Gartenträume Aussteller Gernot Kosok-Pokorny, Inhaber der Fa. Gartenfrosch GmbH und Buchautor, geschrieben.
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