Gartenabfälle und Erdaushub entsorgen: Was muss ich beachten?

Geschreddertes Holz

Im Frühling stehen viele Gartenbesitzer und Pflanzenliebhaber schon in den Startlöchern, um bei den wärmeren Temperaturen und ersten zaghaften Sonnenstrahlen über ihr grünes Grundstück zu streifen. Damit verbunden sind häufig auch mehr oder weniger aufwendige Gartenarbeiten.

Die Abfälle, die dabei entstehen, müssen gesondert entsorgt werden. Diese gehören nicht in die normalen Mülltonnen für den Hausmüll. Ebenso wenig sollten Sie diese in der freien Natur ablegen – Sie riskieren damit ein Bußgeld, je nach Menge und Bundesland bis zu 2.500 Euro. Im Folgenden geben wir Ratschläge, wie Sie Ihre Gartenabfälle u. Ä. am besten entsorgen können.

Der eigene Kompost eignet sich nicht immer

Wer einen Garten hat, hat oftmals auch einen Komposthaufen. Da liegt es nahe, die Gartenabfälle einfach darauf zu entsorgen. Allerdings sollten Sie auch dabei auf einige Dinge achten. Spätestens aber, wenn Sie so viele Gartenabfälle haben, dass der eigene Kompost nicht mehr ausreicht, müssen Sie sich nach anderen Entsorgungsmöglichkeiten umschauen:

  • darauf achten, dass genügend Sauerstoff in die Zwischenräume kommt
  • Sauerstoff wird von rottenden Bakterien und Kleinlebewesen benötigt, damit alles ordentlich verrottet und nicht zu faulen beginnt
  • nicht zu viel feuchtes Laub und Grünschnitt auf den Kompost, insbesondere im nass-kühlen Herbst wenig Fallobst verwenden
  • Feuchtigkeit erschwert bei beiden Komponenten die Sauerstoffzufuhr
  • faulige Früchte nicht auf den Komposthaufen schmeißen wenn der Kompost im Frühjahr als Dünger für Pflanzen verwendet wird - die Schädlinge bzw. Pilzsporen überleben lange und könnten sich auf den neuen Pflanzen noch schneller ausbreiten

Blog-Tipp: Wie richte ich meinen eigenen Kompost ein?

Essensreste auf dem Kompost

Grünabfall in die Biotonne

Geringe Gartenabfälle können in die Biotonne. Viele Kommunen bieten zudem eine sogenannte Laubabfuhr. Dafür müssen Sie sich vorher für ein paar Euro spezielle recycelbare Müllsäcke besorgen, welche anschließend ganz einfach mit der Laubabfuhr abgeholt werden. Eine weitere Alternative ist der Wertstoffhof, wo Sie innerhalb der Öffnungszeiten Ihren Abfall entsorgen können.

Haben Sie eine große Menge Grünschnitt, müssen Sie sich vielleicht an ein spezielles Entsorgungsunternehmen wenden, welches Grünschnittcontainer zur Verfügung stellt, diese manchmal sogar selbst belädt, abholt und entsorgt. Hier sollten Sie auf jeden Fall die Preise Ihrer örtlichen Anbieter vergleichen.

Verbrennen ist übrigens auch keine Lösung! Warum Sie Gartenabfälle nicht verbrennen solltest, erfahren Sie hier.

Der Umgang mit Ästen und Baumschnitt

Haben Sie Ihren Bäumen und Sträuchern einen neuen Schnitt verpasst, sollten Sie, wenn Sie große Mengen haben, sich ebenfalls an eine Entsorgungsfirma wenden.

Wenn Sie aber genug Platz auf Ihrem Kompost haben, bietet sich dieser natürlich an – auch hier sollten Sie aber einiges beachten.

Tipp: Kennen Sie den richtigen Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt? 

So ist es nicht ratsam, den ganzen Baumschnitt, schon gar nicht in seiner ursprünglichen Form, auf dem Komposthaufen zu entsorgen. Stattdessen sollten Sie mit einem Holzschredder (den können Sie sich bspw. bei Bauhäusern, Gartencentern oder manchmal sogar bei der Kommune leihen) das Ganze zu Holzsplittern verarbeiten. Diese können Sie anschließend immer mal wieder schichtweise auf den Komposthaufen geben.

Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel verteilen, da dem Kompost ansonsten wichtige Flüssigkeit entzogen wird. Auch das verlangsamt den Verrottungsprozess.

Eine Möglichkeit wäre die Wiederverwendung von Baum- und Grünschnitt im eigenen Garten. So können Sie den geschredderten Holzschnitt als Ersatz für Rindenmulch um Beete und Pflanzen auslegen, damit diese vor Kälte geschützt sind. Laub und kleine Äste können auch locker um Bäume und Sträucher geschichtet werden, damit kleine Tiere wie Igel es im Herbst darunter etwas warm haben.

Laubabfall

Erde und Erdaushub entsorgen

Bei etwas größeren Gartenprojekten kann schon mal eine nicht unerhebliche Menge Erdaushub entstehen. Je nachdem, wie tief Sie graben und welche Erdschichten Sie zu Tage befördern, müssen Sie diese entsorgen. Erde wird nämlich in drei Klassen eingeteilt:

  1. Z0: Diese Erde kann uneingeschränkt wieder verwertet werden.
  2. Z1: Die Wiederverwendung ist hier eingeschränkt.
  3. Z2: Für die Wiederverwertung gibt es starke Einschränkungen.


Die Klassifizierung nimmt ein Fachbetrieb vor. Diese stellen auch in diesem Fall einen kostenpflichtigen Containerdienst zur Verfügung.

Alternativ können Sie den Mutterboden – der gehört in die Klasse Z – kostenlos bspw. bei Betrieben der Kommune oder bei Gartenbauunternehmen abgeben.  Außerdem gibt es entsprechende Börsen, bei denen Sie Interessenten finden können, die Ihnen die Muttererde abnehmen möchten.

Praktische Gartenwerkzeuge und Produkte für die Gartenordnung finden Sie unserem Shop. 

 

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