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Das müssen Sie über die Fütterung von Gartentieren wissen
Sabrina Kaul Comments Leben im Garten
Der Mensch greift immer mehr in die natürlichen Lebensräume der Wildtiere ein. In der Landwirtschaft wird oft und früh gemäht, sodass viele wilden Pflanzen kaum eine Chance haben als Nahrungsquelle genutzt zu werden. Der durchgehende Straßen- und Städtebau lässt wenig Platz für artenreiche Lebenswelten. Auch der gewöhnliche Hobbygärtner trägt zur Reduzierung bei.
Welche Gartentiere brauchen meine Hilfe?
Der Mensch greift immer mehr in die natürlichen Lebensräume der Wildtiere ein. In der Landwirtschaft wird oft und früh gemäht, sodass viele wilden Pflanzen kaum eine Chance haben als Nahrungsquelle genutzt zu werden. Der durchgehende Straßen- und Städtebau lässt wenig Platz für artenreiche Lebenswelten. Auch der gewöhnliche Hobbygärtner trägt zur Reduzierung bei. Viele Gärten bestehen aus sterilen Zierpflanzen, aufgeräumten Hecken und flachgemähten Wiesen – ein Albtraum für Wildtiere, die Nahrung und Schutz suchen. Eichhörnchen, Vögel, Igel, Insekten, Bienen und Schmetterlinge lieben einen bunt bepflanzten Garten mit verschiedenen Nahrungsangeboten und Unterschlupfmöglichkeiten.
Was kann ich für Eichhörnchen tun?
Bei starkem Bodenfrost kommen possierliche Eichhörnchen nicht an ihre versteckte Nahrung. Auch nach heißen und trockenen Sommern, tragen viele Bäume und Sträucher wenige Früchte. Damit die Kletterkünstler mit dem Puschel-Schwanz in diesen Fällen nicht verhungern, bietet es sich an Futterautomaten aufzustellen. Diese können mit Hasel- und Walnüssen, Sonnenblumenkernen, Karottenstückchen und Obst wie Apfelstücken und Weintrauben gefüllt werden. So ein Futterautomat wird am besten etwas erhöht angebracht – so stellen jagende Katzen keine Gefahr dar. Eine weitere Möglichkeit wäre ein größeres Vogelhaus. Vögel und Eichhörnchen vertragen sich gut, wodurch mit einem Häuschen direkt zwei verschiedene Wildtiere ein sicheres Plätzchen finden. Damit befeindete Eichhörnchen sich aus dem Weg gehen können, ist es schlau mehrere Futterplätze anzubieten.
Welches Futter eignet sich für Vögel?
Jede Vogelart hat so seine Vorlieben und „Lieblingsspeisen“. Je abwechslungsreicher die Futterstelle gestaltet wird, desto mehr Vögel werden sich am Buffet bedienen. Da Vögel sehr aktiv sind, benötigen sie energiereiches Futter mit einem hohem Eiweißgehalt und vielen Kalorien.
Finken, Zeisige, Gimpel, Kernbeißer und Sperlinge benötigen Körnerfutter. Sie lieben Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Bucheckern, Wal- und Haselnüsse und Samen von verschiedenen Gräsern. Sonnenblumenkerne sind beispielsweise ölreich und damit eine perfekte, kalorienreiche Option. Schon gewusst? Roter Mais ist noch energiereicher als gelber Mais! Körnerfutter wird am besten in einer Futtersäule serviert.
Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Wintergoldhähnchen, Zaunkönige und Stäre ernähren sich von Weichfutter. Damit sind heimische Beeren, wie Holunder und Hagebutten, Äpfel, Rosinen und Haferflocken gemeint. Letzteres ist die ölreichste Getreidesorte und dadurch besonders kalorienreich – ein Muss für jede gute Futtermischung also. Das vollwertige Streufutter wird auf Futtertischen und auf dem Boden ausgelegt.
Meisen, Spechte und Kleiber bevorzugen Mischfutter, das gleichermaßen aus Körnern und Beeren besteht. Ein Glas Erdnussbutter mit verschiedenen Zusätzen wie Mehlwürmern, Insekten oder Nussstückchen macht diese Vögel glücklich. Wie der Name bereits verrät, sind Meisenknödel mit Erdnüssen, tierischem Fett und geschälten Sonnenblumenkernen auch bestens geeignet.
Wie helfe ich Igeln?
In einem „unaufgeräumten“ Garten finden Igel Schutz unter Pflanzen – auch Laub- und Reisighaufen können als Winterquartier dienen. Wer einen übersichtlichen Garten hat und trotzdem eine Alternative anbieten möchte, kann ein Igelhaus aufstellen. Das ist eine kleine Hütte ohne Boden, die zum Beispiel mit trockenem Laub und Reisig gefüllt zu einem sicheren Winterquartier für Igel werden kann. Solche Igelhäuser gibt es fertig zu kaufen oder können mit wenigen Handgriffen auch selbst gebaut werden. Igelfutter kann beispielsweise aus Haferflocken, Sonnenblumenkernen, Mais, Erdnüssen und Öl bestehen. Igel brauchen aber auch vor allem Insekten und Fleisch – dafür gibt es speziell auf Igel abgestimmte Pasteten, die einfach serviert werden können.
Wie schaffe ich ein Zuhause für Insekten, Bienen und Schmetterlinge?
Da viele der natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten immer seltener werden, gewinnen Insektenhotels, Bienen- und Schmetterlingshäuser an Bedeutung. Sie bieten Schutz und in einigen Fällen auch eine Futterquelle, die das Überleben vieler wichtiger Insekten sicherstellen. Ähnliches gilt auch für die Nistgelegenheiten im Frühjahr. Viele Gärten sind so aufgeräumt, dass dort gar kein Platz mehr für die fliegenden Helfer ist. Diese lieben nämlich verrottende Baumstämme und zugewachsene Gärten, die Schutz beim Aufziehen des Nachwuchses bieten.
Mit einem bunt bepflanzten Garten, der das ganze Jahr über als Futterquelle genutzt werden kann und entsprechende Unterschlupfmöglichkeiten bietet, kann jeder Hobbygärtner dem Insektensterben entgegen wirken.
Ganzjahresfütterung – ja oder nein?
Bei diesem Thema sind sich selbst die Experten nicht einig. Beide Seiten vertreten weise und nachvollziehbare Argumente – da bleibt es dem Tierliebhaber nur selbst überlassen, für welche Seite er oder sie sich entscheidet. Um die Entscheidung etwas leichter zu machen, haben wir einige der Argumente für und gegen die Ganzjahresfütterung zusammengefasst.
Pro Ganzjahresfütterung
- Durch zu viel Gifteinsatz herrscht in vielen Gärten ökologische Leere
- Gärten in der Stadt sind oft wenig ökologisch gestaltet
- Das natürliche Futterangebot wird durch den Menschen stark reduziert
- Wildkräuter werden mit Herbiziden bekämpft und Wiesenpflanzen entwickeln durch zu häufiger Mahd nur noch selten Samen
- Intensive Landwirtschaft und Urbanisierung ersetzen die natürlichen Lebensräume
- Zufütterung sorgt für weniger Stress während der Aufzucht von Jungen
Contra Ganzjahresfütterung
- Futterstellen werden nicht von Vögeln genutzt, die Artenschutz brauchen
- Die Bereitstellung von Futter löst nicht das Problem der abnehmenden Artenvielfalt
- Die Zufütterung ersetzt keine ausgewogene und natürliche Nahrung
- Tiere werden abhängig von den finanziellen Möglichkeiten des Zufütterers
- Zufüttern ist keine nachhaltige Lösung
- Künstliche Futterplätze, die nicht gereinigt werden, verbreiten Krankheitserreger
Liebe Grüße
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