Artenvielfalt im Garten – so kommen Tiere besser durch den Winter

Stadtgärten können eindrucksvolle Inseln der Vielfalt sein, wie die englische Insektenexpertin Jennifer Owen zeigen konnte. Sie hatte 30 Jahre lang dokumentiert, welche Tiere und Pflanzen sie in ihrem Garten fand. Unter anderem wuchsen in ihrem Stadtgarten mehr als 400 verschiedene Pflanzenarten und si e konnte circa 2000 Insektenarten, über 60 Wirbeltierarten sowie etwa 50 Vogelarten bestimmen. Die Ergebnisse waren so beeindruckend und interessant, dass sie sogar ein Buch über ihre Beobachtungen veröffentlichen konnte.

Stadtgärten können eindrucksvolle Inseln der Vielfalt sein, wie die englische Insektenexpertin Jennifer Owen zeigen konnte. Sie hatte 30 Jahre lang dokumentiert, welche Tiere und Pflanzen sie in ihrem Garten fand. Unter anderem wuchsen in ihrem Stadtgarten mehr als 400 verschiedene Pflanzenarten und sie konnte circa 2000 Insektenarten, über 60 Wirbeltierarten sowie etwa 50 Vogelarten bestimmen. Die Ergebnisse waren so beeindruckend und interessant, dass sie sogar ein Buch über ihre Beobachtungen veröffentlichen konnte.

Igel im Laub

Gärten als Beitrag zur Artenvielfalt

Auf alten, historische Friedhöfen in mehreren deutschen Großstädten haben Naturwissenschaftler ebenfalls überraschend viele Wildtiere entdeckt. Tatsächlich kann der Artenreichtum in einer Stadt größer sein als in mancher ländlichen Region. Das hat nicht nur mit der Intensivierung der Landwirtschaft zu tun, sondern auch mit der Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume, die in Städten vorkommen. Gärten können wesentlich zur Artenvielfalt beitragen, wenn bei der Gestaltung, Pflanzenauswahl und Pflege einige Aspekte berücksichtigt werden.

Stauden und Gehölze für Bienen

Pflanzen, deren Blüten als Pollen- oder Nektarspender für Bienen in Frage kommen, wie Obstbäume, Felsenbirnen, Kugeldisteln und Efeu, sind ein wichtiger Teil eines tierfreundlichen Gartens. Besonders wertvoll sind Gehölze, Stauden und Zwiebelblumen, die in einer blütenarmen Zeit zu einer Bienenweide werden. Winterheide, Kornelkirsche, Winterlinge, Schneeglöckchen und manche Krokusarten beispielsweise blühen schon sehr früh im Jahr. Vogelnähr- und Nistgehölze leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt: Beerentragende Gehölze wie Eberesche, Feuerdorn oder Zierapfelbäume sorgen mit ihren farbenfrohen Früchten dafür, dass der Garten auch im Herbst gut aussieht und sie sind außerdem eine gute Futterquelle für die hier überwinternden Vögel, wenn Nahrung knapp wird.

Der beerentragende Feuerdorn (Pyracantha)

Erst nach dem Winter aufräumen

Auch mit der Gestaltung und Pflege des Gartens kann den Tieren im Winter geholfen werden. Insektenhotels bieten Rückzugsmöglichkeiten und ein entspannter Umgang mit der Ordnung im Garten ist ebenfalls vorteilhaft: Damit Pflanzen kleinen Tieren in der kalten Jahreszeit Schutz bieten, sollten Stauden möglichst erst nach dem Winter zurückgeschnitten werden. Laub- und Reisighaufen können als Winterquartier für Igel dienen. Auch eine Igelburg ist eine Möglichkeit, den stacheligen kleine Kerlen durch den Winter zu helfen. Sie ist eine kleine Hütte ohne Boden, die zum Beispiel mit trockenem Laub und Reisig gefüllt zu einem sicheren Winterquartier für Igel werden kann.

Hecken schützen Mensch und Tier

Hecken sind Tiere ebenfalls wichtig. Naturgemäß werden dichtwachsende, manchmal sogar bedornte Pflanzen ausgewählt, um unerwünschte Besucher fernzuhalten, das Grundstück vor fremden Blicken oder starkem Wind zu schützen oder aber um eine Grenze anzudeuten, sei es zum Nachbarn oder zur Unterteilung des Gartens in einzelne Bereiche. Außerdem können diese Pflanzen Vögeln und anderen Tieren Schutz, Nahrung oder Nistmöglichkeiten bieten – also ein weiterer guter Grund, um eine Hecke zu pflanzen. Wenn der Garten klein ist, lässt sie sich vielleicht gemeinsam mit dem Nachbarn anlegen.

Wer sogar Platz für eine freiwachsende, also lockere und ungeschnittene Hecke hat, sollte einen Blick auf das Sortiment der strauchartig wachsenden Wildrosen werfen. Sie bilden im Herbst auffallende Hagebutten. Die leuchtend roten Früchte der dichten, undurchdringlichen Apfel- oder Kartoffel-Rose (Rosa rugosa) beispielsweise sind im Winter eine gute Nahrungsquelle für heimische Vögel. Im Sommer begeistert diese zumeist rosa oder rot blühende, robuste Rose über einen langen Zeitraum mit großen, intensiv duftenden Schalenblüten. So tut derjenige, der an überwinternde Tiere denkt, mit einer geschickten Pflanzenauswahl auch sich selbst etwas Gutes.

Die undurchdringlichen Apfel- oder Kartoffel-Rose (Rosa rugosa)

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